Kristiina Poska hat am 26. April 2013 den Deutschen Dirigentenpreis 2013 gewonnen und ist damit die erste Dirigentin, der diese bedeutende Auszeichnung verliehen wurde. Die neunköpfige Jury unter Vorsitz des Dirigenten Prof. Dr. Peter Gülke würdigte Poskas exzellente Interpretation von Leoš Janáčeks „Das schlaue Füchslein – Suite“ mit dem ersten Preis. Zwei Sonderpreise gingen an Eun Sun Kim, freischaffende Dirigentin, die Claude Debussys „La Mer“ dirigierte, und Ivo Hentschel, Korrepetitor und Dirigent am Theater Heidelberg sowie designierter 1. Kapellmeister am Theater Hof, der seine Interpretation von Gustav Mahlers „Totenfeier“ präsentierte. Mit den Sonderpreisen ist die musikalische Leitung der Bad Homburger Schlosskonzerte für jeweils eine Saison verbunden.

Seit 2012 ist Kristiina Poska Kapellmeisterin an der Komischen Oper Berlin. Ihre Ausbildung zur Dirigentin begann sie 1998 im estnischen Tallinn, wo sie bei Prof. Kapten Chordirigieren studierte. Ab 2003 setzte sie Ihr Studium in Berlin fort und schloss es 2011 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler" ab. Als Chefdirigentin der „Cappella Academica", dem Sinfonierorchester der Humboldt-Universität zu Berlin, machte sie erstmals auf sich aufmerksam. Es folgten u.a. ein Dirigat des London Symphony Orchestras im Finale des Donatella-Flick-Wettbewerbs sowie musikalische Leitungen, die sie bei „Ihre Bohème" in der Neuköllner Oper Berlin und bei Weills „Die sieben Todsünden" an der Komischen Oper Berlin übernahm. Kristiina Poska ist u.a. Preisträgerin des Deutschen Operettenpreises für junge Dirigenten der Oper Leipzig und des Deutschen Musikrats und belegte beim Malko Competition for Young Conductors in Kopenhagen den dritten Platz. Seit 2008 ist sie Stipendiatin des Dirigentenforums.

Der 1976 geborene Ivo Hentschel ist gegenwärtig Dirigent und Korrepetitor am Theater Heidelberg sowie designierter 1. Kapellmeister und Stellvertreter des Musikdirektors am Theater Hof. Sein dirigiertes Opernrepertoire reicht von Barockopern bis zu bedeutenden Bühnenwerken des 21. Jahrhunderts wie "Phaedra" (Henze) und "A flowering tree" (Adams). Er war Preisträger im internationalen Jorma-Panula-Dirigierwettbewerb 2006 und Preisträger des Freundeskreises des Theater Heidelberg 2011. Gastdirigate führten ihn bis zum Orquesta Filarmónica nach Montevideo (Uruguay). Am Theater Chemnitz dirigierte er 2012 "Gräfin Mariza" (Kalman) und "L'elisir d'amore" (Donizetti), sowie am Theater Hof "Il barbiere di Siviglia" (Rossini). Konzertmitschnitte und CD-Aufnahmen liegen unter anderem beim NDR vor. Ivo Hentschel studierte bis 2007 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim Klavier und Dirigieren bei Prof. Michael Hauber, Prof. Klaus Eisenmann und Prof. Georg Grün. Schon während seiner Studienjahre war er Korrepetitor und musikalischer Leiter bei den Schlossfestspielen Zwingenberg sowie am Jungen Musiktheater Hamburg, 2008 war er Assistent von Klauspeter Seibel. Seit 2005 wird Ivo Hentschel durch das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats gefördert.

Eun Sun Kim (*1980) ist freiberufliche Dirigentin. Ihr Kompositions- und Dirigierstudium (1999–2008) hat sie an der Yonsei University Seoul und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart absolviert. Mit diversen Assistenzen und Dirigaten hat sie in den vergangenen zehn Jahren ihr Repertoire und musikalischen Fertigkeiten weiterentwickelt. So war Eun Sun Kim sowohl an der Seoul Opera Company als auch an der National Opera Company in Seoul musikalische Assistentin. Diese Position hat sie u.a. auch in Madrid bei Zubin Mehta und in Lissabon bei Simone Young inne. Mit Dirigaten war sie bei Mozarts „Le Nozze de Figaro" mit dem Stuttgarter Kammerorchester sowie bei „Dido und Aeneas" (Purcell) und „Le Cinesi" (Gluck) mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz betraut. Darüber hinaus war sie als musikalische Leiterin bei „Il Viaggio a Reims" (Rossini) am Teatro Real Madrid und „La Boheme" (Puccini) an der Oper Graz. 2008 wurde Eun Sun Kim mit ihrem ersten internationalen Preis ausgezeichnet, sie belegte den 1. Preis beim „International Jesús López Cobos Opera Conducting Competition" in Madrid. Als Stipendiatin des Dirigentenforums wird sie seit 2007 gefördert.

"Die Idee, die mich von Anfang an beflügelt hat, war, diese Magie herzustellen" Claudio Abbado